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Politische Geographie

 
Politisch-geographische Analysen beschäftigen sich ganz allgemein mit dem Verhältnis von Macht und Raum. Dieses wird im Sinne konstruktivistischer Ansätze als Ausdruck gesellschaftlicher Konstruktionsprozesse verstanden und auf eine Vielzahl empirischer und theoretischer Fragestellungen bezogen.
 
Mit ihrem Interesse für gesellschaftliche Machtverhältnisse, Konflikte und Aushandlungsprozesse in Relation zu geographischen Fragestellungen versteht sich die Politische Geographie in erster Linie als Perspektive und weniger als in sich geschlossenes empirisches Forschungsprogramm. Die in Freiburg derzeit aktuell verfolgten Themen sind im Schnittfeld zu anderen humangeographischen Forschungsfeldern angesiedelt, z. B. zur Migrationsforschung, zur geographischen Stadtforschung oder zur Gesellschaft-Umwelt-Forschung. Darüber hinaus liegt ein Schwerpunkt der Freiburger Humangeographie in der Weiterentwicklung konzeptioneller Ansätze (Assemblage-Theorien, Diskurstheorien, Gouvernementalitätsansätze) und methodischer Herangehensweisen.
 

Projekte mit Bezug zu Politischer Geographie


  • Digital Geopolitics: Geopolitische Leitbilder der Neuen Rechten in digitalen Medien (DFG 2021–2024)
    Projektleitung
    Wiertz T, Schopper T (Team)
    Laufzeit
    01.01.2021 bis 31.12.2024
    Beschreibung
    Extrem rechte Weltbilder haben in den vergangenen Jahren maßgeblichen Einfluss auf den gesellschaftlichen Diskurs in Deutschland genommen, und die Verstärkungsmechanismen digitaler und sozialer Medien erweitern das potenziell erreichbare Publikum für entsprechende Weltbilder enorm. Die „Neue Rechte“ hat sich zum Ziel gesetzt, dieses Potenzial für sich zu nutzen, um (alte) nationalistische, menschenfeindliche und autoritäre Denkmuster in Gesellschaft und Politik wieder salonfähig zu machen. Doch wie genau funktioniert diese Diskursproduktion? Welche Themen greift die „Neue Rechte“ auf und wie bezieht sie sich auf aktuelle Themen wie Migration, Grenzen, Gesundheit oder Naturschutz? Welche Rolle kommt digitalen Medien und ihrer Tendenz zu multimodalen und affektbetonten Äußerungen zu? Diesen Fragen geht das Forschungsprojekt nach und erhebt dazu systematisch Äußerungen auf Blogs, Twitter und Youtube. Im Anschluss an Arbeiten in der Politischen Geographie zu Nationalismus, Identität und Popular Geopolitics, untersuchen wir Konstruktion räumlicher Identitäten und geopolitischer Leitbilder. Über die Inhalte sprachlicher Äußerungen hinaus betrachten wir zudem, wie Arrangements aus Text, Bild und Ton Emotionen und Affekte provozieren und analysieren die Resonanz und Reichweite rechter geopolitischer Leitbilder in digitalen Medien.
    Ansprechpartner
    Wiertz T
    Email: thilo.wiertz@geographie.uni-freiburg.de
    Finanzierung
    DFG