Humangeographische Diskursforschung
Diskurstheoretische Ansätze untersuchen die Zusammenhänge zwischen der Konstitution von Wissen und Wahrheiten einerseits und gesellschaftlichen Machtbeziehungen andererseits. In geographischen Diskursanalysen geht es dabei z.B. um die Frage, wie Images und Stereotypen von Räumen entstehen, wie sich raumbezogene Identitäten konstituieren oder mit Rückgriff auf welche Normen und Werte raumbezogene politische Entscheidungen legitimiert werden.
Empirisch lassen sich diskurstheoretische Ansätze auf sehr unterschiedliche Fragestellungen anwenden. Diese reichen von Themen der geographischen Stadtforschung, über wirtschaftsgeographische Aspekte bis hin zu Fragen der Gesellschaft-Umwelt-Forschung. Mit ihrem Fokus auf Machtverhältnisse weisen diskurstheoretische Herangehensweisen dabei eine inhaltliche Nähe zur Politischen Geographie auf. Theoretisch und methodisch geht es vielfach um die Analyse von Sprache, sowohl auf der Ebene einzelner Texte (z. B. Interviews), als auch auf der Ebene großer Textkorpora (z. B. Medienberichterstattungen zu bestimmten Themen). Diskursanalytische Arbeiten am Standort Freiburg arbeiten mit einer Vielzahl unterschiedlicher diskursanalytischer Verfahren. Ein Schwerpunkt liegt in der Weiterentwicklung quantitativer Analyseverfahren.